Wie alles begann:
 
Schülerinnen und Schüler der Hauptschule St. Georg in Vreden waren es, die 1982 den Anfang setzten.

Eine Lektüre im Deutschunterricht, in der eine Entwicklungshelferin über ihre zwei jährige Arbeit bei bolivianischen Bergbauern berichtete, hatte die Schüler dermaßen aufgewühlt und betroffen gemacht, dass sie sich veranlasst fühlten, sich zu engagieren. Sie schlugen vor, regelmäßig von ihrem Taschengeld einen Betrag für ein Entwicklungsprojekt zu spenden. In einem später durchgeführten Klassengespräch wurden sich die Schüler doch darin einig, dass sie an Stelle ihres Taschengeldes, einen Teil ihrer Freizeit für eine solche Idee opfern bereit seien. So entschloss sich die Klassengemeinschaft in ihrer Freizeit, wie man es schon zu dieser Zeit in vielen anderen Gemeinden praktizierte, Kaffee aus einem Genossenschaftsprojekt in Guatemala zu verkaufen, dass die action 365 organisierte. Von Beginn an wurde dort neben dem Kaffeeverkauf auch Informationsmaterial verteilt, dass über die politische Situation mit vielfachen Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutungen - vor allem in Lateinamerika - berichtete.
 
Seit 1983 standen nun, nicht ohne anfängliche Schwierigkeiten, Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klassen dieser Schule während der gesamten Schuljahre jede Woche auf dem Vredener Wochenmarkt und verkauften den INDIO-KAFFEE aus Guatemala. In den ersten Jahren gestaltete sich dies nur mit Hilfe eines Camingtisches und eines Sonnenschirms. Einige Jahre später wurde aus den Gewinnen eines Seefestes, das die Georgschule am Berkelsee veranstaltete, ein Campingwagen (Wohnwagen) gekauft, der zu einem "Verkaufswagen" umgebaut wurde.
 

 

Ab November 1989 standen die Schülerinnen und Schüler, nun vor den Widrigkeiten des Wetters geschützt, in "ihrem Kaffeewagen" und verkauften von dort aus in angenehmerer Atmosphäre den fair gehandelten Kaffee. Zwei Jahre später meldeten sich Vredener Frauen, zum Teil Mütter der Schüler, die mit ihrer Hilfe diese gute Arbeit unterstützen wollten. Sie werteten damit die bisherige Arbeit auf und gaben den Schülern gleichzeitig das Gefühl, mit ihrer Tätigkeit ernst genommen zu werden. Diese Frauen waren auch diejenigen, die im Laufe der Zeit darauf drängten, dass diese vorbildlichen Anfänge auf Dauer eine Chance hätten und dass daraus "mehr" gemacht werden müsse.
 
Das waren die ersten Überlegungen, die dazu führten, dass es im November 1996 zur Eröffnung des WELTLADENS in Vreden kam. Damals war man sehr skeptisch, denn es gab keine Garantie dafür, dass dieses Wagnis nun doch zum Erfolg führte. Bis 1997 verkauften die "Georgschüler" allerdings noch weiterhin ihren Kaffee auf dem Wochenmarkt. Wohl keiner der vielen Schülerinnen und Schüler, die bis zu diesem Zeitpunkt diese gute Sache unterstützten, hatte wohl davon geträumt, dass aus ihrer langen und mit Geduld und Beständigkeit durchgeführten Arbeit ein solcher Erfolg erwuchs.     
 
Im Jahr 2007 bezog der Weltladen dann sein derzeitiges Domizil in der Wüllener Straße. 2015 wurde er umgestaltet und neu eingerichtet.

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